Fachbereich Sprachen
Lesungen von Salim Alafenisch und Nefvel Cumart
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- Geschrieben von C. Meyer
- Veröffentlicht: 13. Mai 2015
Im Rahmen der 3. Horumersieler Literaturtage konnten wir zwei bekannte Schriftsteller für unsere Schule gewinnen, die den Schülerinnen und Schülern der 6, 9. und 10. Klassen ihre Liebe zum geschriebenen Wort näher bringen konnten und nebenbei noch allerhand aus ihren Kulturen zu berichten hatten.
Den Beginn machte Salim Alafenisch am 07. Mai, der den Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse ein 90-minütges Programm bot.
Der Autor ist Sohn eines Beduinen-Scheichs und hat, bevor er nach Deutschland zum Studium kam, seine Kindheit als Kamelhirte in einer Zeltstadt verbracht. Dement-sprechend viel erzählte er den Schülerinnen und Schülern aus seiner Kindheit, aus einem Leben, was so unterschiedlich zu unserem ist. Er berichtete vom Zusammenleben mit den Kamelen, von dem Erstaunen, als sein Vater das erste Radio in sein Zelt mitbrachte und vieles mehr. Zusätzlich gab Herr Salafenisch frei einige seiner schönsten Geschichten aus seinen Erzählbänden zum Besten. Die Schülerinnen und Schüler lauschten gespannt und hatten viele Fragen über die Kindheit von Herrn Salafenisch. Das Echo war durchweg positiv: es sei sehr aufschlussreich gewesen etwas über ein so andersartiges Leben zu erfahren.
Am darauffolgenden Tag kam dann Nevfel Cumart an unsere Schule, der für die 9. und 10 Klassen aus seinen Gedichten vorlas.
Nevfel Cumart ist ein deutscher Autor mit türkischen und arabischen Wurzeln. Neben Themen wie der ersten Liebe oder der Sehnsucht nach der entfernten Geliebten konnte Nevfel Cumart den Schülerinnen und Schülern auch aus erster Hand über den immer noch vorhandenen Fremdenhass in Deutschland berichten. Von möglichen Schwiegervätern, die sich weigerten, mit ihm zu sprechen, bis hin zu Fremden, die ihn mit Tarzan-Deutsch ansprechen ("Du sprechen Deutsch?"), konnte Nevfel Cumart viel über den Alltag bei uns erzählen. Deutlich wurde dabei: auch wenn Herr Cumart sich schon sehr lange als Deutscher fühlt, so nimmt ihn seine Umwelt häufig doch leider ganz anders war. Durch seine Lesereisen versucht er aktiv etwas gegen Fremdenhass in Deutschland zu unternehmen. Anstatt das Thema trocken und allzu ernsthaft darzustellen, machte Herr Cumart viele Witze, band die Schüler mit in das Gespräch ein und machte so ein schwieriges Thema für alle zugänglich. Denn auch Herr Cumart kam bei den Schülern gut an und am Ende war man sich einig, dass Gedichte in der Schule noch nie so viel Spaß gemacht hatten wie heute. (Bilder beider Lesungen werden nachgereicht)